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Donnerstag, 18. August 2005 (von Markus und Tobias)

Wie schon  im letzten Jahr ließen es sich die beiden Reviewlution.de Redakteure auch 2005 nicht nehmen, das großartige Summer Breeze Festival in Abtsgmünd aufzusuchen, welches wiederum mit einem interessanten Line Up aufwarten konnte und abermals tausende von Headbangern nach Süddeutschland gelockt hatte, um unter freiem Himmel eine rauschende 3-Tages-Party zu feiern, die sich gewaschen hatte.  Dass es der Wettergott dabei auch in diesem Jahr nur teilweise gut mit den zahlreichen Festivalbesuchern meinte und die Tatsache, dass das Gelände in Abtsgmünd mittlerweile ein wenig zu klein für die jedes Jahr größer werdende Menschenmeute geworden ist, trübten den Gesamteindruck nur unwesentlich. Im Großen und Ganzen konnte man von einer absolut gelungenen Veranstaltung sprechen, die mit Sicherheit zu den absoluten Highlights der nun fast abgelaufenen Festivalsaison zu zählen ist und mit zahlreichen phantastischen Gigs glänzen konnte. Aber lest selbst:

Midnattsol

Als Opener des Festivals sollten die deutsch-norwegischen Düster-Metaller Midnattsol fungieren, die unlängst durch ihre Frontfrau Carmen Elise Espenaes (Schwester der Leaves eyes-Sängerin Liv Kristine) für Furore sorgten. Genau wie Leaves eyes frönen Midnattsol dabei ebenfalls dem mystisch-hymnischen Metal, der zwar in kommerzieller Hinsicht momentan absolute Hochkonjunktur genießt, als ein Opener auf einem Metalfestival mit seinem balladesken Schwerpunkt aber meiner Meinung nach nichts zu suchen hat. Hinzu kommt noch, dass weder der Gesang noch die Kompositionen der Kapelle (sämtliche Stücke stammten vom “Where twilight dwells”-Debutalbum) zur Speerspitze des Genres gezählt werden dürfen. Die schon zu diesem frühen Zeitpunkt beachtliche Anzahl von Festivalbesuchern nutzte daher auch die Zeit, um das dezent umgebaute Festivalgelände zu erkunden, sodass es für Midnattsol auch zu nicht mehr als einem Höflichkeitsapplaus gereicht hat.

Als zweite Band am Donnerstag durften die Thrash Metaller von Final Breath die Bühne erklimmen. Hatte ich mir von diesem Set eigentlich nicht besonders viel versprochen, so überraschte mich die deutsche Formation durch eine fehlerlose Interpretation ihrer extrem anspruchsvollen Kompositionen und extrem coole Bühnenpräsenz. Vor allem Frontmann  Jürgen Auermann wusste durch cooles Posing zu begeistern und zeigte anderen ganz und gar hüftsteifen Shoutern, wo der Hase in Sachen Stageacting lang läuft. Spätestens als der größte Hit im Repertoire der Band „To live and to die“ erklang, gab es für die recht beachtliche Zuschauermenge kein Halten mehr.

Born from pain sind derzeit einer der angesagtesten Hardcore Bands in ganz Europa. Warum dem so ist, bewiesen die Holländer auch auf dem Summerbreeze 2005 in eindrucksvoller Manier und wurden ihrem Ruf gerecht, eine grandiose Liveband zu sein. Zwar hatten sich ob der frühen Uhrzeit noch nicht allzu viele Menschen vor der Mainstage eingefunden, nichts desto trotz wurde die Band vom Publikum lautstark abgefeiert. Besonders die Songs vom letzten Album „In love with the end“ wie „Judgement“ oder „The new hate“ knallten wirklich alles weg und sorgten für ordentlich Bewegung vor der Bühne.

Anschließend baten die Blackmetaller von Anorexia nervosa zum Tanz. Zunächst fiel jedoch das höchst merkwürdige Erscheinungsbild der Franzmänner auf, denn ein wirklich “Furcht einflößendes“ Corpsepaint stellt sich der Verfasser dieser Zeilen doch irgendwie anders vor, lag die Kapelle vom Erscheinungsbild her wohl irgendwo zwischen den geschminkten Kiss und Boy George. Musikalisch gesehen machte die Mannschaft glücklicherweise allerdings keinerlei Kompromisse. Sowohl die älteren Kompositionen als auch die Stücke des aktuellen Albums „Redemption process“ wussten in hohem Maße zu gefallen. Ein Extralob meinerseits verdienen sich Anorexia nervosa dabei für ihren Überhit „Sister september“, der freilich als abschließende Nummer zum Besten gegeben wurde.

Auf der Mainstage sollten nachfolgend The bones aus Schweden dem Publikum einheizen, wirklich interessiert gab sich selbiges am Auftritt der Kapelle jedoch nicht. Zum einen mag das daran gelegen haben, das der Spaßpunk, den die Mannen zum Besten geben, von diversen anderen Bands (Backyard babies, etc.) in weit besser Art und Weise vorgetragen wird, zum anderen brauchte die Meute, ob der großen Hitze, wohl auch mal eine Auszeit. Die meisten noch Anwesenden führten sich daher auch den Auftritt der “Knochen“ wahlweise liegend oder sitzend zu Gemüte. Wirklich spannend war es auch wahrlich nicht sich einen “Drinking-Song“ nach dem anderen zu Gemüte zu führen.

Pink cream 69

In Gesamtbetrachtung des diesjährigen Line-Ups hätte man meinen können, dass die Power Metaller Pink cream 69 mehr als Fehl am Platze auf einem solchen Festival wirken. Wie sehr die Burschen um den sympathischen Frontmann David Readman die Massen an jenem Nachmittag jedoch in ihren Bann ziehen sollten, hätten sich die Pinkies wohl selbst in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Es schien fast so, als könnten sich selbst die schwärzesten Seelen unter den Festivalbesuchern dem Bann der Kapelle nicht entziehen. Ihren einzigartigen Sound boten die Pinkies dabei in einer unglaublich charismatischen und energiegeladenen Art und Weise dar, sei es bei den alten Klassikern der Mannschaft wie „Hell’s gone crazy“ oder „Do you like it like that“, sowie bei den aktuellen Stücken wie „Lost in illusion“ oder dem genialen „Seas of madness“. Das Publikum schien jedenfalls restlos überzeugt und verlangte folgerichtig lautstark nach einer Zugabe. Diesem Wunsch kam die “pinke Creme“ in Form eines höchst spaßigen Medleys (u.a. bestehend aus dem Police-Evergreen „So lonely“ und Bob Marleys „No woman no cry“) selbstredend gerne nach.

Die Chicago-Sickos von Macabre haben wirklich gewaltig einen an der Waffel. Nach dem diesjährigen Auftritt in Abtsgmünd wird an dieser Tatsache niemand mehr zweifeln, da bin ich mir sicher. Dafür sorgte nicht nur das äußerst schrille Outfit der Bandmitglieder, sondern auch ihre ganz und gar wahnsinnige Performance. Vokalspezialist „Corporate Death“ gab animalische laute zum Besten und krönte den Gig durch von schwarzem Humor nur so triefende Ansagen, die thematisch das Leben diverser Massenmörder behandelten. Richtig irre wurde der Gig der Amis immer dann, wenn der Frontmann zu seinen infernalisch hohen Schreien ansetzte, die die Zuschauer an den Rande eines Hörsturzes brachten. Absolut krankes und geniales Set einer der wahnsinnigsten Bands des Erdballs.

Mit ihren letzten saustarken Releases (und den damit verbundenen Chartserfolgen) haben sich Schandmaul längst zu einem der ganz großen Namen in der Szene gemausert. Dass ihre mittelalterlichen Klänge aber nicht nur auf CD hervorragend funktionieren, sondern vor allem auch dazu prädestiniert sind vor einem großen Publikum aufgeführt zu werden, sollte das Abtsgmünder Publikum nach dem 2004er Festival am frühen Donnerstag Abend erneut erfahren. Die schier endlose Anzahl von Hits, die sich im Laufe der Zeit bei den Schandmäulern angesammelt hat, lud die Masse erneut zum Springen, Tanzen und Träumen ein. Im Vergleich zum letzten Jahr bewiesen Schandmaul meiner Meinung nach diesmal bei der Auswahl der Songs das etwas glücklichere Händchen, besonders weil man mit „Das Tuch“ den vielleicht geilsten Song der Bandgeschichte endlich mal live aufführte. Applaustechnisch befand sich die Truppe wie gewohnt auch an jenem Tag wieder ganz weit vorne.

God Dethroned sind eine Institution in Sachen Death Metal und diesen Status untermauerten Roy Makaays Landsmänner in beeindruckender Art und Weise. Ob der enorm zahlreichen Hits, die die Band vorweisen kann, gab es während des mit 40 Minuten viel zu knapp bemessenen Sets keinen einzigen langweiligen Song zu hören. Stattdessen präsentierten die Todesmetaller eine Granate nach der anderen und lieferten einen Querschnitt durch ihr gesamtes Schaffen. Richtig geil war das Moshpit, welches sich im Laufe der Performance vor der Bühne entwickelte. Hat richtig Spaß gemacht, sich darin zu balgen. Beide Daumen nach oben für einen ganz und gar überzeugenden Auftritt.

Amon amarth

Die meisten der diesjährigen Festivalbesucher hatten natürlich  auf den Gig von Amon amarth gewartet, die sich in den letzten Jahren nicht nur einen enormen Bekanntheitsgrad erspielt, sondern auch etliche geile Platten unters Volk gebracht haben. Folglich waren die Wikinger als Headliner des ersten Festivaltages einem enormen Erwartungsdruck ausgesetzt, welchem sie aber problemlos standhielten. Amon amarth spielten einen enorm professionellen Gig und präsentierten erwartungsgemäß sämtliche bandeigenen Hits. Natürlich durfte das obligatorische „Death in fire“ nicht fehlen, welches das abgefeierte Set der Nordmänner nach einer guten Stunde beendete. Der gelungene Auftritt der Band wurde meiner Meinung nach lediglich durch zwei kleinere Kritikpunkte getrübt: Erstens würde ich mir mehr Bewegung auf der Bühne und zweitens generell etwas abwechslungsreicheres Songmaterial für die nächsten Auftritte der Band wünschen, was aber lediglich meine subjektive Meinung widerspiegelt, denn die meisten Zuschauer waren vom Auftritt der Wikinger absolut begeistert.

         

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